Flexible Prüf- und Assistenzsysteme für Montageaufgaben in der Automobilindustrie
Die deutsche Fahrzeugindustrie ist im Umbruch. Um die Herausforderungen zu meistern, bedarf es neuer und adaptiver Automatisierungslösungen, die eine effiziente, flexible und resiliente Produktmontage ermöglichen. Schlüsseltechnologien dafür sind Sensor- und Messsysteme, die Zustandsinformationen von Produkt- und Prozesszuständen erfassen, verarbeiten und für den Menschen aufbereiten können sowie digitale Repräsentationen der Produkte und ihrer Sollzustände in Form eines digitalen Zwillings.
Der Einsatz dieser Technologien für die Assistenz der in der Produktion tätigen Menschen und für Prüfaufgaben in der Automobilmontage wird in dem Projekt DigiFlexMont (Digitale flexible Montageassistenz- und -prüftechnologien auf Basis des digitalen Zwillings von Produkt und Produktionsmitteln) erforscht.

Im Fokus stehen dabei flexible Montageprüfsysteme, die erfassen, ob die richtigen Bauteile vorhanden sind und ihre Lage korrekt ist. Grundlage dafür ist ein auf digitalen Zwillingen basierendes Konzept, mit dessen Hilfe die Daten erfasst, verarbeitet und für den Menschen aufbereitet werden können. Die entwickelten Technologien sollen in der Montage von Pkw-Türen und von Elektrokleinfahrzeugen prototypisch eingesetzt werden, um das Potenzial für verschiedenste Einsatzszenarien zu demonstrieren. Die Prüfung erfolgt berührungslos mit robotergetragener optischer Sensorik. Die Prüfabläufe passen sich auf Basis der Informationen im digitalen Zwilling flexibel und automatisiert an die jeweilige Produktvariante an. Produktdaten und aktuelle Prüfergebnisse werden den Arbeitspersonen zur Unterstützung der manuellen Tätigkeiten als Augmented-Reality-Darstellungen im Arbeitsbereich angezeigt.
In dem Projekt sollen die Potenziale einer durchgehenden Nutzung digitaler Zwillinge mit standardisierten Schnittstellen für die hochflexible Planung, Ausführung und Dokumentation von Prüfschritten zur Qualitätssicherung in der Fahrzeugproduktion und deren Zulieferprozessen aufgezeigt werden.
Das Projekt ist im Januar 2023 gestartet und hat eine Laufzeit von drei Jahren.
